der Weg
Folge dem Atem, wie er in dich einfließt, taste den Boden unter deinen Füßen und nimm dein Herz wahr, wie es schlägt. Halte inne und schaue auf.
Wie geht es dir in diesem Moment?
Finde die wahre, wirkliche Antwort in dir.
Möglicherweise ist sie: «Mir geht es gut.» Oder du sagst: «Mir geht es sehr gut!» Oder: «Es geht so.» Oder auch: «Mir geht es nicht gut.» Oder: «Mir geht es schlecht.»
Niemand antwortet auf die Frage, wie es ihm geht, mit: «Es steht.»
Sammle deinen Geist, Körper und Herz und
finde die Antwort auf die folgende Frage:
Wer ist es, der dich geht?
Das ‹Es›, das «uns geht», ist das größte Mysterium
unseres Daseins. Spürst du Es jetzt, in diesem Moment?
Wenn es wahr ist, dass jeder von uns in jedem Moment geht,
stellt sich die Frage:
Wohin gehst du?
Ich habe alle Momente meines Lebens, die schönen und glücklichen, die schlimmen und schweren, und mich selbst in ihnen umarmt. Ich habe mir selbst und meinen Mitmenschen, Gefährten und Wegbegleitern verziehen. Jetzt sehe ich, dass mein ganzes Leben, bis hier, heute und jetzt geführt war. Alles macht Sinn, wie es ist und war. Alles war und ist stimmig. In den großen Dingen, in den Beziehungen, die ich eingegangen bin, in den Arbeiten, die ich getan habe, in den Aufgaben und Pflichten, die ich übernommen habe. In all diesem habe ich keine Fehler gemacht. Rückblickend betrachtet ist alles mit erstaunlicher Synchronizität in das eine, heutige Ganze gewoben. Mein Leben ist geführt, doch:
Wer hat mich geführt?
Und wer führt mich jetzt?
Es ist ein Geschenk, die innere Führung wahrzunehmen. Ich begegne ihr mitunter in meinen Träumen. In den ersten Gedanken nach dem Aufwachen. In der Meditation direkt nach dem Aufstehen. In den mich berührenden Worten meiner Mitmenschen. In dem Buch, das mir «in die Hände fällt». In den Gedanken, die unvermittelt in mir auftauchen. In dem Gefühlsausdruck, der mich zu manchem hinführt und von anderem fernhält. In dem Gespür, das mir die Ausstrahlung von Menschen und Orten aufzeigt. In meinem Körper, der, wenn ich ihn freigebe, sich wie von selbst bewegt und ausrichtet.
Wenn es einen Weg gibt, wenn jeder von uns auf seinem Weg ist, dann sei dir bewusst, dass niemand auf deinem Weg vor dir ist. Wir gehen alle zugleich, jeder auf seine ganz individuelle Art und Weise. Der eine ist Lehrer und es gehört dazu, dass er so tut, als wüsste er mehr und wäre weiter. Die eine ist Künstlerin und es gehört dazu, dass sie so tut, als trüge sie mehr Schönheit in die Welt. Der eine ist Händler und es gehört dazu, dass er so tut, als wäre er reicher. Die eine ist Schauspielerin und es gehört dazu, dass sie so tut, als würde sie mehr leiden oder mehr Glück und Freude haben. Der eine ist Krieger und es gehört dazu, dass er so tut, als könnte er andere besiegen.
Wenn es einen Weg gibt, dann sei dir bewusst, dass alle Lehren Vergangenheit sind. Wenn du deinen Weg suchst, halte inne und öffne dein Herz:
Was ist deine größte Sehnsucht?
Bei einem ist es die Wahrheit, bei einer die Liebe, bei einem Erfolg, bei einer Glückseligkeit, bei einem Berührung, bei einer die Stille, bei einem das Nach-Hause-Kommen.
Wenn du dich nach Wahrheit sehnst, dann sei dir bewusst, dass alles Wahre aus Wahrnehmen entsteht oder entstanden ist. Übe dich im wachen Erleben.
Wenn du dich nach Liebe sehnst, dann sei dir bewusst, dass die Liebe in diesem und jedem Augenblick in dir ist. Übe dich, deine Mitte und dich selbst zu finden und erschaffe Raum für dich. Liebe ist zugleich die Verbundenheit mit deinen Mitmenschen, deiner Familie, den Wesen um dich, der Natur, dem Planeten und dem Leben selbst. Diese Verbundenheit kann nur aus einer weiten und offenen Mitte heraus gelebt werden.
Wenn du dich nach Erfolg sehnst, dann sei dir bewusst, dass ‹Er› es ist, das Leben selbst, dem du im Erfolg folgst. Übe dich darin, die äußeren Willen von deiner inneren Führung zu unterscheiden und lebe in höchster Disziplin und Selbstbeherrschung.
Wenn du dich nach Glückseligkeit sehnst, dann sei dir bewusst, dass diese dein urinnerster Zustand auf der lichten, dritten Ebene deines Seins ist. Beginne alles Alte, Schwere, Belastende in dir selbst und um dich zu heilen. In Glückseligkeit können nur die leben, die sich aus Bindungen und Beziehungen der irdischen Ebene und Gemütsebene befreit haben. Lerne wahre innere Führung von Flucht zu unterscheiden!
Wenn du dich nach Berührung sehnst, dann werde dir achtsam bewusst, dass du den Kontakt zu dir selbst ein Stück weit verloren hast. Übe dich darin, dich in allem, was du tust und bist, in Liebe anzunehmen.
Wenn du dich nach Stille sehnst, dann sei dir bewusst, dass es hier, wo wir gerade sind, in dieser und auch in der nächsten Dimension nur wenig Stille gibt. Übe dich darin, dich bewusst mit deinem Lichtkörper zu verbinden, ohne dabei deinen Gemüts- und Erdenkörper zu verlassen.
Wenn du dich nach einem Zuhause sehnst, dann sei dir bewusst, dass du in diesem und jedem Moment in deinem Innern zu Hause bist. Beginne von heute an, jeden Tag einen kleinen oder großen Mängel zu beseitigen, der dir auf der Seele liegt.
Wenn du deinen Weg gehst, dann werde dir bewusst, dass es außer dem einen Leben nichts gibt, das existiert. Wir müssen nicht erst ins Leben treten. Was fehlt ist nur der Mut, uns einzugestehen, dass wir das Leben sind…
© jahnna Verlag, veröffentlicht am 29.10.2014, letzte Änderungen am 20.11.2014
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